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Kapadokya - Travel to a wonderland of Nature -
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Kapadokya, Reise in ein Wunder der Natur

Kapadokya, einst waren es Christen, die hier im Tuff-Gestein Zuflucht nahmen vor der Verfolgung aus Rom und später vor den Muslimen. Ich floh umgekehrt vor den Christen oder genauer vor dem sog. höchsten Fest der Christen, dem Weihnachtsfest, will sagen dem Weihnachts-Rummel. Ziel war ein muslimisches Land, ja, und ich landete kurioserweise auf einem einstmals christlichen Boden (um 1000 herum sogar ein wichtiges christliches Zentrum), in Göreme.
Das heißt mein Weg durch Kapadokya führte mich erst über die Kleinstadt Avanos, dann nach Göreme, und weiter über Sevki Vadeli (zu Deutsch „Tal der Liebe“), Zelve (ein Dorf) nach Yeşilyurt, was wiederum eine (seltsame) Kleinstadt ist.

Es dünkte mich in der Zeit zunächst als eine Reise zurück – dies in die Frühzeit des Christentums. Zugleich war es von dort aus eine Reise vor – dies in ein Stück heute noch lebendigen (muslimischen) Anatoliens (Avanos, Yeşilyurt).

Den Spuren, den Zeugnissen christlicher Kultur bin nicht näher nachgegangen. Dazu auch war die Zeit der Reise zu kurz bemessen. So etwa hatte ich auch Derinkuyu, Kaymaklı, Ürgüt und vieles andere auslassen müssen. Was mich (und den Fotoapparat) mehr interessierte war das geomorphologische Wunder der Natur, wie es sich insbesondere in Göreme und Umgebung zeigt, ja, und wie die Menschen sich dort vor tausend und mehr Jahren etabliert, oder nenne ich es, vor den Augen der Feinde gut geschützt, genistet haben (und es heute noch die ganz Armen tun sowie neuerdings die yazlıkcılar (Sommerhäusler).

Nennt man es „wunderbar“ oder nicht besser „aberwitzig“, „schrullig“? Gigantische Kegel, Buckel, Klötze, Türme („peri bacaları, Feen-Kaminie“ genannt), wie von Riesenhand in eine bergige Landschaft gesetzt – wahllos, verspielt, in unterschiedlichster Gestalt. Man staunt, reibt sich die Augen. Und ebenso schrullig dünkt einem, wie die Menschen dort siedelten - freilich bestens gegen Kälte/Hitze und Feindeshand geschützt.

Was das Auge als „Wunder“ wahrnimmt, hat physikalisch eine simple Erklärung: Erosion in einer Erdschicht aus Vulkan-Asche und –Lava, wobei in Göreme etwa die Asche unterschiedlich verdichtet ist, und Wasser (in erdgeschichtlicher Vorzeit) die lockeren Aschenteile ab- und davontrug.

Die Umstände waren mir zum Fotografieren günstig. Winterlich klares Sonnenlicht brachten durch Schattenwürfe Tiefe in die Bilder, schärfte die Konturen, gab dem Gestalteten plastisch Ausdruck. Dezember/Januar für Mittel-Anatolien (der niedrigen Temperaturen wegen) keine Zeit zum körperlich wohlbehaglichen Reisen. Was mir indessen wohl behagte, dass der Winter in Kapadokya für den Tourismus eine tote Zeit ist.

, Januar 2007



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