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Venedig

Lanternes - la peine de parler - Photos: Martina Schelinski    
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Laternen, ein Thema wert

Straßenlaternen oder Lichtkörper, die in Ampel- und anderer Form Portale, Durchgänge erhellen oder Hinweisschilder beleuchten, nahm ich zunächst nur als Nebensache, als unwichtiges Detail auf fertigen Fotos wahr – Fotos, die ganz anderen Themen galten. Sie schienen sich quasi mit ins Foto geschlichen zu haben.

Näher hingeschaut, öffnete sich mein Auge für sie, entdeckte ich sie als etwas, die ihrer großen Vielfalt nach Aufmerksamkeit verdienen, wert sind, gesondert betrachtet und fotografisch eingefangen zu werden.

Ja, so machte ich Laternen, Ampeln u.ä. zum Thema selbst. Auf Prächtiges bis Verspieltes, auf Sachliches bis Hässliches stoße ich da.

Nein, es geht mir nicht darum, sie kunsthistorisch zu dokumentieren, sie ihrem Stile nach bestimmten Epochen zuzuweisen. Sie reizten mich lediglich als Motiv. Ich löse sie dabei zumeist nicht aus dem räumlichen Umfeld heraus, versuche ein Stück von dem Drumherum mit festzuhalten, sie als etwas Lebendiges in der Stadtlandschaft zu zeigen, etwas, das mit dazu beiträgt, Straßen, Plätzen, Gebäuden Charakter, Farbe zu geben.

Schmuckstücke, das sind sie durchaus nicht immer. Da gibt es etwa die schichte Bogenlaterne, die wie der Asphalt zum Straßenbau gehört, oder die DDR-Standartlaterne, wie sie Straßen, Parkanlagen, Fabrikhöfe, Bahnsteige Licht gab.

Ihre Vielfalt, das oft Kunstvolle an ihnen, solches steht für die vergangenen Jahrhunderte. Heute sind sie zumeist auf ihre Funktion, optimal Licht zu geben, reduziert. So kann man von einem Verfall des Handwerks des Laternen-/Ampelbaus sprechen. Auf ein gutes Design mag hier und dort noch stoßen, aber die große Zeit des Schmiedens von Laternen, Ampeln, was ein echtes Kunsthandwerk war, ist vorbei.

Glück, dass die Baggerkralle heute vor ihnen halt macht, die Kunstvollen unter ihnen sogar Pflege genießen. So werden auf meinen weiteren Reisen zu der Sammlung noch viele dazukommen.

, Juli 2208